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Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk

Baugeschichte

Erste Überlegungen zum Bau einer Kirche in Laineck wurden schon mit der Errichtung eines Kirchenbauvereins am 11. Juli 1956 angestellt, die im Zusammenhang mit dem Bau des Seelsorgerhauses weiter entwickelt worden waren. Als aber im Oktober 1960 der Bau des Kasernenkomplexes in Laineck bekannt geworden war, teilte Pfarrer Georg Schley dem Ordinariat mit, daß “der Bau der katholischen Kirche in Laineck eine umgehende Notwendigkeit” sei. Zu dieser Zeit lebten im Umfeld von Laineck bereits ca. 500 Katholiken, bei der pastoralen Planung mußte man nun von einer Verdoppelung dieser Zahlen ausgehen. Bereits am 20. Januar 1961 hat die Kirchenverwaltung Unsere Liebe Frau den von Architekt Walter Schilling aus Würzburg vorgelegten Planvorentwurf gebilligt. Daraus wurden im Laufe des Jahres die endgültigen Bauvorstellungen entwickelt, so daß am 18. April 1962 die „oberhirtliche Genehmigung zur Durchführung des Kirchenbauvorhabens in Laineck gemäß dem vom Kultusministerium genehmigten Bauplan des Architekten W. Schilling" erteilt wurde. Schon im September 1961 hatte der Seelsorger in Laineck, Karl Fischer, beim Erzbischöflichen Ordinariat Antrag auf Genehmigung des Patroziniums für die geplante Kirche gestellt. Er wies dabei darauf hin, daß schon bei den ersten Überlegungen zum Bau einer Kirche in Laineck noch unter Pfarrer Schaduz das Patrozinium Johannes Nepomuk vorgesehen war, weil der größte Teil der Gläubigen der Pfarrei Bayreuth aus Heimatvertriebenen bestehe, wobei für die Schlesier die hl. Hedwig, für die Sudetendeutschen der hl. Johannes Nepomuk besonders zu bevorzugen sei. Unter dem 21. Oktober 1961 wurde genehmigt, daß die „neue Kirche in Laineck dem hl. Johannes Nepomuk geweiht wird". Am 12. April 1964 wurde das Gotteshaus durch Erzbischof DDr. Joseph Schneider konsekriert.

Baubeschreibung und Ausstattung

Der Bau ist in unverputzter Ziegelsteinbauweise unter einem Satteldach in Ostrichtung erstellt, versetzt unter einem Pultdach ist das Gemeindehaus angebaut. Über zwei portalartig gestaltete Fundamentpfeiler erhebt sich der kampanileartige Glockenträger 13,5 m hoch.

Den Innenraum betritt man über eine kleine schmale Werktagskirche. Er ist quadratisch in den Maßen 23,5 x 23,5 m angelegt. Der Altar wurde um drei Stufen inselartig erhöht, die Belichtung erfolgt durch je ein seitlich eingebautes schmales Oberlichtband. Der mit Holzriemen verkleidete Dachstuhl wird im Mittelbereich durch zwei schlanke Metallsäulen gestützt, die zusätzlich den Raum optisch vertikal gliedern. Die heutige liturgische Ausgestaltung erfolgte 1985 im Einklang mit der Konstitution über die hl. Liturgie, die von den Vätern des 2. Vatikanischen Konzils am 4. Dezember 1963 verabschiedet worden war.

Der Blockaltar ist aus Naturstein gehauen und mit einem umlaufenden Antependium in Bronze umkleidet, das durch ein Band mit dem Christusmonogramm geschmückt ist. In gleicher Weise ist der neue Ambo, in Bronze gegossen, gestaltet. Vom gleichen Material wurde der neue Tabernakel, geziert mit Bergkristallen, geschaffen. Frei über dem Altar hängt ein großes Kreuz, aus Messingbronze geformt und mit 14 Bergkristallen geschmückt. Alle diese Schmuckelemente in Bronze, dazu noch die Sedilien, das Vortragekreuz und der Osterleuchter wurden von Max Walter aus Vasbühl b. Werneck, Ufr., geschaffen. Gleichfalls in Bronze, aber von Otto Sonnleitner, Würzburg, wurden die auf vier schmalen Tafeln zusammengefaßten Kreuzwegstationen gestaltet. Das Weihwasserbecken aus dem gleichen Material ist ein Werk von Hans Rücker.

Den marianischen Mittelpunkt der Pfarrkirche bildet eine spätgotische stehende Maria mit Kind, um 1490, in weitgehend originaler Fassung. Dies ist das kostbarste alte Kunstwerk, das aus dem Kunsthandel erworben werden konnte. Aufgestellt auf einer von Max Walter in Stein geschaffenen und mit schalenartigen Kerzenhaltern umstellten Säule ist es längst über den Charakter eines Schmuckstückes hinausgewachsen.

Die Pfarrkirche in Laineck greift in einigen Kunstwerken auf vorreformatorische Frömmigkeit der Gegend zurück. Im Sprengel der schon vor der Bamberger Bistumsgründung bestehenden Urpfarrei Bindlach lag nicht nur der Ort Laineck, sondern vor allem auch das ehemalige Franziskanerkloster St. Jobst auf dem Allersdorfer Berg, zu dem eine weit zurückreichende christliche Kultstätte gehörte, die dem seit dem 9. Jahrhundert bei uns verehrten Pilgerheiligen Jodokus geweiht war. Zwei Fundstücke von dort erinnern an diese alte Tradition: Das Taufbecken im Eingangsbereich der Werktagskirche ruht auf dem Rest einer wohl romanischen Säulentrommel von St. Jobst - in besonderer Symbolik die Tauftradition in diesem Lande aufgreifend. Der Brunnentrog des nur wenige Jahrzehnte bestehenden Franziskanerklosters schmückt nun den Vorhof der Kirche. Hingewiesen sei schließlich noch auf ein Kalksteinrelief an der Außenwand der Kirche, das vom Leben des Kirchenpatrons, des hl. Johannes Nepomuk, berichtet, von Karl Potzler, München.

Vom Glockenträger klingen vier Bronzeglocken in g', b', c", es", 1964 von Perner, Passau, gegossen.

Frauen der Pfarrei haben unter Beratung des Architekten Schilling ein Hungertuch auf Leinwand nach dem berühmten Hungertuch von Telgte (1623) gestickt; während der Fastenzeit wird es vor dem Kreuz über dem Altar angebracht.